Stress bei Greta-Jüngern

Auf ihrem Klimagipfel in der Schweiz, wollen Gretas Klima-Teens von Lausanne aus die Welt retten. Dazu bemühen sich die einen zu arbeiten, andere bevorzugen es, über ihre Gefühle zu reden. Selbst die Schweiz als Veranstaltungsort Schweiz ist umstritten, berichtet blick.ch.

Die Nerven der Klima-Teenies liegen offensichtlich blank. Unzufriedenheit unter den Teilnehmern des “Smile for Future”-Klimagipfels macht sich breit. Auch hier ist man lieber von Journalisten unbeobachtet, wenn sich gestritten wird.

Weinende, frustrierte Mädchen hocken am Boden vor dem Veranstaltungssaal. Sie halten es da drinnen nicht mehr aus, so die Erklärung. Greta Thunberg kommt hinzu und versucht zu trösten. Beim dem Strategietreffen gerät die Klimajugend an ihre Grenzen. Folgende Punkte sorgen für Ärger.

1. Wie radikal wollen sie sein?

Seit sieben Monaten gehen die “Fridays”, so nennen sich die Teilnehmer der Bewegung, für den Klimaschutz auf die Straße. Die Ergebnisse sind eher überschaubar. Nicht wenige wollen daher stärker provozieren oder auch Gesetze brechen.

2. Kapitalismus oder Kommunismus?

Den polnischen Teilnehmer ist der Kommunismus nicht schmackhaft zu machen. Zu bitter sind die Erfahrungen aus der eigenen Geschichte. Wie soll aber die zukünftige Gesellschafft aussehen? Deutsche und Franzosen möchten den Kapitalismus abschaffen. Sie sehen die Wirtschaft als großes Übel.

3. Was soll Resultat des Gipfels sein?

Was am Ende des Klimagipfels stehen soll ist noch unklar. Womit wollen sie am Schluss in die Öffentlichkeit gehen? Mit einem Strategiepapier oder mit einem Forderungskatalog? Die Teilnehmer sind bei solchen Grundsätzlichkeiten zerstritten. Viele Forderungen sind so spezifisch, dass sie sich nicht in einem europaweit tragfähigen und in der Bewegung anerkannten Papier zusammenfassen lassen. Kompromisse hingegen wirken weichgespült.

4. Veranstaltungsort Schweiz umstritten

Rund 450 Teilnehmer sind aus 37 Ländern angereist. Für einige Teilnehmer gerade aus Osteuropa ist die Schweiz sündhaft teuer. Selbst im Supermarkt einzukaufen sprengt das Budget. Die gestellte Verpflegung wird als wenig abwechslungsreich beschrieben. Auch das sorgt für Ärger. Die Schweiz gehört nicht zu Europäischen Union. Im Gegensatz zu EU gibt es hier Roaming-Gebühren. Die Teenager können in Lausanne daher kaum mobiles Internet nutzen. Die Funktion ihrer Handys ist daher eingeschränkt.

5. Diskussion ist anstrengend

Wenn alle über ihre Gefühle reden dürfen, jeder soll gleichermassen zu Wort kommen, kostet das Zeit und auch Nerven. Jene die mehr arbeiten wollen, werden ungeduldig. Natürlich gibt es Teilnehmer, die stärker die Aufmerksamkeit suchen und welche bei denen das zu Ungemach führt. Doch wenn jemand mit den Händen ein Dach über seinem Kopf “formt”, darf er sprechen. Die Geste soll bedeuten: “Ich fühle mich unwohl.” Bei rund 450 Teilnehmern kann es sich dann schon sehr ziehen.

(Quelle: amp.blick.ch)